Die Nacht ist das halbe Leben und ist sie vielleicht sogar die schönste Hälfte? Was ist, wenn die Nacht kein Ende mehr findet? Was liegt in diesen Stunden im Finstern, was uns packt, uns manchmal verängstigt und uns manchmal tief berührt? Was fühlen wir, wenn wir in den dunklen Himmel blicken?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich zwölf Menschen aus acht verschiedenen Ländern der CampusAsyl Theatergruppe und entwickelten daraus das Theaterstück „Feuerfliegen“, das sie vergangenes Wochenende im W1- Zentrum für junge Kultur vor vollem Publikumssaal präsentierten. Von Gesang über Tanz und Schattenspiel war das Stück sehr facettenreich angelegt und auch die verschiedenen kulturellen Einflüsse der Schauspielenden kamen zur Geltung.
Ungefähr die Hälfte der Spielenden hat selbst einen Flucht- oder Migrationshintergrund und manche sind erst vor knapp einem Jahr nach Regensburg gekommen. Gesellschaft, Identität, Kultur, Herkunft – auch diese Themen zogen sich durch das Theaterstück. „Der Mond gehört uns allen!“ riefen die Darsteller und Darstellerinnen, ein klares Zeichen für Zusammengehörigkeit, egal woher man kommt oder wie man aussieht.
Seit November 2023 arbeitete die Gruppe unter der Leitung von Alexandra Caroline Herger an der Stückentwicklung. Geschrieben wurde das Stück letztendlich von Tobias Böhm. Die meisten Teilnehmenden kannten sich vorher nicht und natürlich gab und gibt es auch immer noch sprachliche Barrieren. Doch durch das gemeinsame Spielen und das künstlerische Ausdrücken werden diese leicht überwunden.
Durch die Theatergruppe möchten wir gesellschaftliche Teilhabe und Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung fördern. Die geflüchteten Teilnehmenden berichten davon, dass das Mitwirken an der Stückentwicklung ihre sprachlichen Fähigkeiten enorm gefördert hat. Auch das Ankommen in der neuen Stadt hat es dadurch erleichtert, in der Gruppe sind Freundschaften entstanden.
Schon ab Juli will die Gruppe sich erneut treffen und bald auch eine neue Stückentwicklung beginnen.