Studierende von CAMPUSAsyl sortieren die Kleiderkammer der Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber in der Pionierkaserne.
Ein großer Lagerraum voller Kartons gefüllt mit Kleidern wartet auf die Gruppe von Studierenden, die am Samstag Morgen in die Erstaufnahme-Einrichtung in der Pionierkaserne gekommen sind, um die vielen Kleiderspenden zu sortieren. Im Auftrag der Caritas waren mehr als 80 Kartons mit Kleidung für die Flüchtlinge und Asylbewerber gesammelt worden, die seit Dezember hier untergebracht sind. Es sind fast ausschließlich Kleidungsstücke in sehr gutem Zustand für Männer, Frauen und Kinder – aber sie sind dicht in den Kartons verpackt und nicht sortiert.
Aufgabe der Studierenden, die sich auf einen Aufruf der Initiative CAMPUSAsyl freiwillig gemeldet hatten, ist es, die Kleidung nach Verwendungszweck und Größe zu sortieren und in zwei Räumlichkeiten der Erstaufnahme-Einrichtung, die als Kleiderkammer dienen, in die Regale zu Räume. Einer der Räume dient als Ausgabestelle für Frauen und Kinder, der andere ist für die Männerkleidung. Fast täglich kommen die Busse mit den Flüchtlingen in der Pionierkaserne an. Mal sind es 50, mal bis zu 100 Neuankömmlinge. „Sie haben nichts, als das, was sie auf dem Leib tragen“, sagt Herr Kreuzer, Leiter der Einrichtung. Ganz dringend brauchen sie warme Kleidung und gutes Schuhwerk. Bei dem großen Andrang funktioniert die Ausgabe der Kleidungsstücke nur, wenn sie bereits vorsortiert ist und allen Bedürftigen schnell etwas Passendes zugewiesen werden kann.
Die Studierenden teilen sich in Gruppen auf: die einen packen aus, andere sortieren, wieder andere räumen die Kleidung in die Regale ein. Mit so vielen Händen geht das schnell und in gut fünf Stunden ist die Aufgabe geschafft. Manche der Studierenden, die mithelfen, haben selbst einen internationalen Hintergrund. Angélica und Lorena kommen aus Kolumbien, Marina aus Russland, Victor aus Frankreich. Sie finden in Deutschland gute Lebens- und Studienbedingungen und würden sich wünschen, dass auch die Flüchtlinge, die jetzt zu uns kommen, gut aufgenommen und in die Gesellschaft integriert werden. Denn viele, in deren Ländern – wie in Syrien – Krieg und Terror herrschen, werden wohl länger bei uns bleiben und brauchen eine sinnvolle Lebensperspektive. Dabei will auch die Initiative CAMPUSAsyl mithelfen, die von der Katholischen Hochschulgemeinde und dem Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache an der Universität Regensburg ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile haben sich weitere Mitarbeitende von Universität und OTZ sowie etliche ehrenamtliche studentische Gruppierungen angeschlossen. CAMPUSAsyl sucht auch die Zusammenarbeit mit der Caritas, die sowohl in der Erstaufnahme-Einrichtung wie auch in den Gemeinschaftsunterkünften mit zahlreichen Beraterinnen und Beratern vor Ort ist und die Asylbewerber unterstützt.
Für die Studierenden, die beim Sortieren der Kleiderspenden mitgeholfen haben, war es eine eindrucksvolle Erfahrung, die Situation vor Ort zu erleben und mit der Lage der Flüchtlinge hautnah konfrontiert zu sein. Alle haben sich bereit erklärt weiter mitzuhelfen, sodass dies sicher nicht die letzte Aktion gewesen sein wird, die CAMPUSAsyl anpackt.