
Gender in der Sprache – Austausch verschiedener Perspektiven
Eine Diskussionsrunde mit internationalen Studierenden in Kooperation mit CampusAsyl
Diese Diskussion am 07. Juni 2025 wurde vom Zentrum für Sprache und Kommunikation der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit CampusAsyl organisiert. Drei Studierende, darunter zwei CampusAsyl-Aktive und Studierende, nahmen an der Disukssionsrunde teil. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Geschlecht in verschiedenen Sprachen sprachlich dargestellt wird. Ziel war es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der sprachlichen Umsetzung von Geschlecht sichtbar zu machen und über die Rolle der Sprache in gesellschaftlichen Prozessen zu reflektieren – insbesondere darüber, wie stark das Konzept von Gender in Sprachen wie Persisch, Arabisch, Italienisch u. a. verankert ist und welche Ähnlichkeiten oder Unterschiede sich im Vergleich zum Deutschen erkennen lassen.
In Sprachen wie Persisch ist das grammatikalische Geschlecht sprachlich oft nicht vorhanden. Dennoch wurde deutlich, dass auch in solchen Sprachen klare gesellschaftliche Geschlechterrollen bestehen – sie spiegeln sich vielleicht nicht in der Grammatik, aber sehr wohl im alltäglichen Sprachgebrauch wider.
Ein weiterer zentraler Punkt war, wie herausfordernd es für Menschen sein kann, eine Sprache wie Deutsch zu lernen, in der Geschlecht sprachlich stark präsent ist – besonders, wenn das eigene Sprachsystem solche Kategorien nicht kennt. Dadurch setzen sich Lernende zwangsläufig intensiver mit gesellschaftlichen Strukturen auseinander.
Eine wichtige Fragestellung war auch, ob gendergerechte Sprache nur ein sprachliches Phänomen ist – oder auch ein Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel. Die Teilnehmenden waren sich einig: Sprache ist mehr als nur Kommunikation. Sie formt unser Denken, macht Werte sichtbar – und kann bestehende Ungleichheiten entweder verdeutlichen oder infrage stellen.
Am Ende wurde klar: Es gibt kein universelles Konzept für gendergerechte Sprache – wohl aber die Möglichkeit, offen und respektvoll über sprachliche Vielfalt zu sprechen. Der Austausch hat gezeigt, wie bereichernd unterschiedliche Perspektiven sein können – und wie wichtig es ist, Sprache als Teil gesellschaftlicher Prozesse zu verstehen.
Wir bedanken uns vielmals bei Frau Dr. Reinel vom Zentrum für Sprache und Kommunikation der Universität Regensburg für diesen äußerst spannenden Themenkomplex und die Kooperations mit CampusAsyl.