Der Inklusionszirkel Flucht. Migration. Behinderung und seine Tätigkeiten


Im Jahr 2020 wurde mit der Gründung des Inklusionszirkel Flucht. Migration. Behinderung in Regensburg die Lücke in der Vernetzung von Beratungs- und Hilfestellen für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund in Stadt und Landkreis Regensburg geschlossen. Vorbild war die Arbeit der internationalen Hilfsorganisation Handicap International.

Seit Oktober 2020 fanden inzwischen bereits zehn Treffen statt, in denen intensiv fachspezifische Themen besprochen und beteiligten Organisationen eine Plattform geboten wurde, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Mehrere fesselnde Vorträge wurden organisiert, eine Datenbank zu vorhandenen Hilfsangeboten erstellt, Informationsveranstaltungen für Ehrenamtliche zu rechtlichen Fragen, Eingliederungshilfe und Beratungsangeboten durchgeführt, sogar ein Speeddating für Fachkräfte aus den betroffenen Bereichen wurde zu Beginn das Projektes abgehalten.

Denn die Menschen, die zur Beratung kommen, haben meist keine Informationen darüber, welche Gesetze und Regelungen im Hinblick auf eine schwere Erkrankung oder Behinderung in Deutschland gelten. So wird in anderen Ländern oft der Besitz eines Schwerbehindertenausweises mit einer Erwerbsunfähigkeit gleichgesetzt, teilweise berechtigt ein solcher Nachweis alleine zur kostenlosen Fahrt im öffentlichen Nahverkehr, während in Deutschland ein Grad der Behinderung nicht zwangsläufig mit der Erwerbsfähigkeit zusammenhängt, und für die kostenlose Nutzung von Bussen und Bahn eine separater Nachweis nötig ist. In manchen Ländern gibt es die Einstufung als „schwerbehindert“ mit den entsprechenden gesetzlichen Regelungen überhaupt nicht, Betroffene werden dort in der Regel innerhalb der Familie betreut und gepflegt, ohne staatliche finanzielle Entlastung.

Im Beratungsalltag müssen geflüchtete Menschen also in erster Linie informiert werden, welche Anträge an welchen Stellen gestellt werden können. Sie werden entweder direkt vor Ort beraten oder müssen bei Bedarf an entsprechende weitere Fachstellen vermittelt werden. Mit viel Engagement arbeiten die drei Moderatorinnen des Inklusionszirkels Anna Goldberg (Ergänzende unabhängige Teilberatung EUTB), Sophia Neidhardt (Campus Asyl e.V.) und Lydia Keil (Integrationsstelle des Landkreises Regensburg) am Unterstützungsangebot für geflüchtete Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder Einschränkungen aufgrund von psychischen Erkrankungen.

Daneben wirken zahlreiche Regensburger Organisationen aus der Behindertenhilfe und Migrationsberatung, sowohl haupt- als auch ehrenamtlich Mitarbeitende, aber auch unmittelbar Betroffene an dem Projekt mit. Ein bedeutender Meilenstein in der Arbeit des Inklusionszirkels war 2022, als er mit dem Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz gewürdigt wurde. Ein großer Wunsch der Organisatorinnen ist, dass der Inklusionszirkel mehr in das Licht der Öffentlichkeit gerückt wird, insbesondere aber, dass diejenigen, die konkrete Unterstützung aufgrund einer Beeinträchtigung benötigen, erreicht werden und vermehrt an den Treffen des Netzwerkes teilnehmen.

Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am 16. Oktober, an dem das 11. Treffen des Inklusionszirkels von 9:30-12 Uhr in den Räumen der Caritas in der Bruderwöhrdstraße 3, Regensburg stattfinden wird. Thema wird diesmal theoriereduzierte Ausbildung im Rahmen der beruflichen Rehabilitation sein. Bei Interesse an der Mitarbeit beziehungsweise der Teilnahme am Inklusions-
Zirkel können Sie sich an die Moderatorinnen des Zirkels wenden:

Anna Goldberg
EUTB Regensburg
anna.goldberg@eutb-bayern.org
0941/599 910 00

Sophia Neidhardt
CampusAsyl e.V./ Projekt FIBA +
sophia.neidhardt@campus-asyl.de
0941/568 040 09

Lydia Keil
Integrationsstelle Landratsamt Regensburg
lydia.Keil@landratsamt-regensburg.de
0941/4009-371



04.10.2023 14:38,
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