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Das Projekt „ReMember“ der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und MIND prevention: ein digitaler Roundtable


Die Zeit des Nationalsozialismus und die von Deutschland ausgegangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg wirken bis heute nach. Es brauchte die militärische Niederlage und Besatzung, doch entstand hier schlussendlich eine lebendige Demokratie mit Meinungsfreiheit, gesellschaftlicher Vielfalt und Grundrechten wie dem auf Asyl. Gleichzeitig sind Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Menschenfeindlichkeit 1945 nicht einfach verschwunden, sondern leider heute noch Teil der Realität.

Wie lässt sich die Erinnerung an die NS-Zeit wachhalten und zugleich in den konkreten Einsatz für Demokratie und gegen Hass ummünzen? Am 08.12.2020 wurde in einem digitalen Roundtable das Projekt „ReMember“ der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg vorgestellt, das auf jene Fragen seit diesem Jahr Antworten geben will. Bei „ReMember“ entdecken Jugendliche, größtenteils Geflüchtete, ihre und unsere gemeinsame Geschichte, setzen sich mit Diskriminierung und Ausgrenzung auseinander, verarbeiten dies in Rollenspielen und entwickeln Handlungskompetenz dagegen. Nach Abschluss des Projekts wirken sie als Botschafter*innen für gelebte Erinnerungskultur weiter. Aus alledem ist im Sommer ein 20-minütiger Film entstanden, der im Rahmen des Roundtable gezeigt und besprochen wurde.

Neben u.a. dem Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit, dem Uni-Präsidenten Udo Hebel und dem Mit-Initiatoren des Projekts Ahmad Mansour war auch CampusAsyl beim Roundtable vertreten. Auch in unserer Arbeit gehe es darum, „miteinander Ressourcen zu entdecken, die uns stark machen gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus“, sagt Vorstandsmitglied Hermann Josef Eckl. Durch Vernetzung mit Projekten wie „ReMember“ lässt sich somit an einem Strang ziehen.

Unser Vorstandsmitglied Dennis Forster leitet das Projekt hauptberuflich und moderierte den Abend. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Burak Yilmaz legte er dar, worin aus ihrer Sicht der Ansatz des Projekts besteht: die Pluralität unserer Gesellschaft und verschiedene biografische Zugänge zur Geschichte und Gegenwart zu nutzen, um ein gleichberechtigtes, diskriminierungsfreies Zusammenleben zu fördern. Ganz ähnlich wie bei CampusAsyl ist auch bei „ReMember“ der Schlüssel dazu die Begegnung. So können beispielsweise antijüdische Vorurteile abgebaut werden, wenn man mit Juden ins Gespräch kommt – im Projekt war das der Rapper Ben Salomo, der darüber erzählte, wie er als Israeli und Jude in Berlin sowohl mit Ausländerfeindlichkeit als auch Antisemitismus konfrontiert war.

Bei „ReMember“ begegnen sich Projektleitende und -teilnehmende auf Augenhöhe. Echte Teilhabe wird großgeschrieben, die Jugendlichen sollen ihre Meinungen im offenen Dialog aussprechen können. Vier Jugendliche waren ebenso beim Roundtable dabei, um über ihre Erfahrungen im Projekt zu sprechen. Larisa-Maria Lucaci, die aus Rumänien kommt und seit zwei Jahren in Deutschland lebt, fasst zusammen: „ReMember bedeutet für mich Freundschaft mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kulturen“.

Nächstes Jahr startet eine neue Gruppe. Wenn die Jugendlichen dann am Ende des Projekts ein eigenes Theaterstück schreiben und auf Tournee gehen, machen sie sicher auch in Regensburg halt – und CampusAsyl wird auch dann die Gelegenheit zum Austausch nutzen.

Die Aufzeichnung des Roundtable finden Sie unter https://youtu.be/3q4vGli8jkg.

 

Von: Dennis Forster



22.12.2020 15:31,
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