BEING HUMAN / MENSCH SEIN – JAWAD


Geflüchtete Menschen werden oft als eine homogene große Gruppe wahrgenommen. Die einzelnen Personen und ihre Geschichten, Gedanken, Träume scheinen darin unterzugehen. Mit der Porträtreihe „BEING HUMAN / MENSCH SEIN“ wollen wir bei CampusAsyl dem einen kleinen Akzent entgegensetzen. Wir wollen zeigen, dass hinter jeder neuankommenden Person ein Individuum steht. Den Anfang macht Jawad Ibrahim aus Syrien, den Paul Przybilla und Maen Soufan bereits im im Frühling zum Gespräch trafen. Die Bilder sind von Liudmyla Hoshko.

[english version below]

Wie lange bist du jetzt schon in Deutschland, Jawad?
Jawad: Ich bin seit drei Monaten in Deutschland.

Was vermisst du am meisten aus deinem Heimatland?
Jawad: Hauptsächlich vermisse ich meine Familie.

Welche Rolle spielt deine kulturelle Identität in deinem Leben hier in Deutschland?
Jawad: Das ist ein schwieriges Thema. Ich zeige auf jeden Fall Offenheit für die deutsche Kultur und die westliche Welt, die ich vor allem durch Filme, Dokumentationen und Nachrichten
kennengelernt habe.

Welche persönlichen Hobbys und Interessen verfolgst du seit deiner Ankunft in Deutschland weiter?
Jawad: Ich schreibe gerne, obwohl ich nicht so oft dazu komme. Kürzlich habe ich sogar einen Preis in einem arabischen Wettbewerb gewonnen.

Was hat dich am meisten überrascht an deinem Leben hier?
Jawad: Die Züge und die Infrastruktur. In Syrien habe ich so etwas noch nie erlebt.

Hattest du schon Kontakt zu Leuten aus der westlichen Welt, bevor du nach Deutschland kamst?
Jawad: Bevor ich 17 war, lebte ich in Syrien und hatte kaum Kontakt zu westlichen Menschen. Danach war ich im Libanon, wo ich mit NGOs wie Caritas und UNICEF zusammengearbeitet habe.

Welche Zukunftsvisionen hast du für dich selbst?
Jawad: Ich würde gerne einen Master machen und mich im Bereich Journalismus oder Politik selbstständig machen. Außerdem möchte ich als Schriftsteller tätig werden.

Was motiviert dich, deine Geschichte bei BEING HUMAN zu teilen?
Jawad: Ich sehe dies als einen Schritt in Richtung Integration und finde solche Projekte interessant.

Wie gefällt dir Regensburg?
Jawad: Ich mag die Stadt sehr. Besonders die Donau, die Altstadt und der Dom gefallen mir.

Wie bist du eigentlich zum Journalismus und zur Politik gekommen?
Jawad: Aus Interesse. Ich sehe darin eine gute Möglichkeit, zur Zukunft Syriens beizutragen.

Welche deutschen Autoren kennst du?
Jawad: Kant kenne ich, habe seine Werke aber nicht vollständig gelesen.

Wenn du Deutschland mit einem Zitat benennen müsstest, welches Zitat würde das sein?
Jawad: „Antibas“ bedeutet für mich das Unbekannte, was ich in Deutschland noch erkunde.

 

ENGLISH VERSION

How long have you been in Germany now, Jawad?
Jawad: I’ve been in Germany for three months.

What do you miss most from your home country?
Jawad: I mainly miss my family.

What role does your cultural identity play in your life here in Germany?
Jawad: That’s a difficult topic. I am definitely open to German culture and the Western world, which I have learnt about mainly through films, documentaries and the news.

What personal hobbies and interests have you continued to pursue since arriving in Germany?
Jawad: I like writing, although I don’t get to do it that often. Recently I even won a prize in an Arabic competition.

What has surprised you most about your life here?
Jawad: The trains and the infrastructure. I’ve never experienced anything like it in Syria.

Did you already have contact with people from the western world before you came to Germany?
Jawad: Before I was 17, I lived in Syria and hardly had any contact with Westerners. After that I was in Lebanon, where I worked with NGOs such as Caritas and UNICEF.

What visions for the future do you have for yourself?
Jawad: I would like to do a Master’s degree and start my own business in journalism or politics. I would also like to work as a writer.

What motivates you to share your story on BEING HUMAN?
Jawad: I see this as a step towards integration and find such projects interesting.

How do you like Regensburg?
Jawad: I really like the city. I particularly like the Danube, the old town and the cathedral.

How did you get into journalism and politics?
Jawad: Out of interest. I see it as a good opportunity to contribute to the future of Syria.

Which German authors do you know?
Jawad: I know Kant, but I haven’t read all of his works.

If you had to name Germany with one quote, what would it be?
Jawad: For me, „Antibas“ means the unknown, which I am still exploring in Germany.

 



26.06.2024 10:46,
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