Alhamdulilah – Wir lernen Arabisch


Alhamdulilah. Das bedeutet so viel wie Gott sei Dank. Wir sind ehrenamtliche Helfer und arbeiten in verschiedenen Projekten von Campus Asyl. Die meisten von uns bringen sich in den Gemeinschaftsunterkünften in der Guerickestraße und der Zeißstraße ein. Das war auch einer der Gründe, weshalb Campus Asyl sofort zusagte, uns zu unterstützen, als wir mit dem Wunsch an die Geschäftsleitung herantraten, Arabisch zu lernen. Seit November 2016 treffen wir uns nun jeden Freitagnachmittag in unseren Räumen in der Unterkunft, die uns die Regierung für unsere Ehrenamtsarbeit zur Verfügung gestellt hat.

Unser Grundsatz: Voneinander lernen

Wir sind 12 Schüler*innen. Unsere Lehrerin Majgdolen ist Syrerin, sie kam mit ihren beiden Töchtern Ende 2015 nach Deutschland. Wir wussten, dass Sie in ihrer Heimat bereits als Arabisch-Lehrerin gearbeitet hat, so dass es für uns gleich klar war, dass sie unsere Lehrerin sein sollte. Sie stimmte auch sofort zu. Alhamdulilah! Wir lernen Hocharabisch, denn das wird laut Majgdolen von allen arabischsprechenden Menschen verstanden – egal ob aus Algerien, Ägypten, Tunesien, Syrien, Irak usw. Die arabischen Dialekte in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich ziemlich stark voneinander, vor allem in der Aussprache. Es würde also nichts nutzen, zum Beispiel nur den syrischen Dialekt zu lernen, da dieser nur von Syrern gesprochen wird. Man braucht das Hocharabisch als Grundlage. Gesprochen scheint es sich ziemlich

lustig anzuhören: Ein Bewohner sagte einmal, es höre sich an, wie aus einer vergangenen Zeit.

 

 

Meist beginnt der Unterricht mit Wiederholungen aus der letzten Stunde. In Dialogform stellen wir uns gegenseitig vor, fragen uns, wie es uns geht, wo wir herkommen, ob wir verheiratet sind, ob wir Kinder haben. Das gelingt mittlerweile ganz gut. Alhamdulilah! Dann lernen wir neue Vokabeln, meist ganze Sätze und dann noch ein bis zwei Buchstaben. Diese sollten wir zuhause üben. Leider finden die wenigsten von uns die Zeit dazu, so dass Majgdolen den Stoff sehr geduldig immer wieder mit uns wiederholen muss. Arabisch ist nicht einfach, es gibt zum Beispiel nur drei Vokale und die Aussprache dieser Vokale hängt davon ab, welche Konsonanten davor und danach stehen. Generell ist das Sprechen der Wörter sehr ungewohnt. Manche Laute wiederholt man fünf Mal und es stimmt immer noch nicht, obwohl es sich für uns oft gleich anhört. Geschrieben wird von rechts nach links. Da alle Buchstaben in einem Wort verbunden werden, gibt es bis zu vier verschiedene Schreibweisen eines Buchstaben, je nachdem, ob dieser Buchstabe am Anfang, in der Mitte, am Ende oder alleine steht.

Was wir gelernt haben, versuchen wir dann natürlich auch bei den Bewohner*innen loszuwerden. Diese freuen sich, dass wir uns für die Sprache interessieren. Meist korrigieren sie uns in der Aussprache oder sagen uns die Wörter, wie sie in ihrem Heimatland gesprochen werden. Wir lachen ziemlich viel bei diesen „hocharabischen Unterhaltungen“.  Denn es ist oft schwer, dass man, aus dem, was wir von uns geben, etwas Verständliches heraus hört. Aber das wird noch! Alhamdulilah!

Von Maria Balanowski



18.01.2017 09:32,
Kategorisiert in:



Newsletter-Anmeldung



Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Projekten, Aktivitäten und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf und zur Protokollierung erhältst du in unserer Datenschutzerklärung.